
Eine elektrische Bilgepumpe ist ein zentrales Sicherheits- und Funktionselement auf Booten und Schiffen. Sie sorgt dafür, dass eindringendes Wasser zuverlässig aus dem Rumpf entfernt wird. Ohne eine funktionierende Bilgepumpe kann bereits eine kleine Leckage große Schäden verursachen oder im Ernstfall sogar zur Havarie führen. Daher ist es für jeden Bootsbesitzer wichtig, die Funktionsweise, Einsatzgebiete und Wartung elektrischer Bilgepumpen zu kennen.
Was ist eine Bilgepumpe?
Die Bilge ist der tiefste Punkt im Bootsrumpf, in dem sich Wasser sammeln kann. Dieses Wasser stammt oft von Regen, Wellengang, undichten Leitungen oder Kondensation. Eine Bilgepumpe entfernt dieses Wasser automatisch oder manuell, um das Boot trocken und sicher zu halten.
Elektrische Bilgepumpen arbeiten mit Strom – meist 12 oder 24 Volt – und bieten im Vergleich zu manuellen Varianten mehr Komfort und Effizienz. Sie werden über Schalter oder Schwimmerschalter aktiviert und können auch dauerhaft im Automatikbetrieb laufen.
Funktionsweise
Elektrische Bilgepumpen arbeiten meist nach dem Prinzip einer Tauchpumpe. Sie sitzen direkt in der Bilge und fördern das Wasser durch einen Schlauch über Bord. Die Steuerung erfolgt entweder:
- Manuell, durch einen Schalter im Cockpit,
- Automatisch, durch einen integrierten oder externen Schwimmerschalter, der bei steigendem Wasserstand die Pumpe aktiviert,
- Kombiniert, mit manueller und automatischer Schaltung.
Die meisten Modelle bestehen aus korrosionsbeständigem Kunststoff, sind kompakt gebaut und für Dauerbetrieb ausgelegt. Die Förderleistung wird in Litern pro Minute (l/min) oder Gallonen pro Stunde (GPH) angegeben – hier gilt: lieber etwas leistungsstärker als zu schwach.
Einsatzbereiche
Elektrische Bilgepumpen finden sich in:
- Segelbooten und Motorbooten
- Fischerbooten
- Yachten und Sportbooten
- Berufsschiffen
- Rettungsbooten
Auch in größeren Tanks oder Maschinenräumen können Bilgepumpen eingesetzt werden, z. B. um Kondens- oder Kühlwasser abzuführen.
Wartung und Sicherheit
Damit die Pumpe im Ernstfall funktioniert, ist regelmäßige Wartung unerlässlich. Dazu gehören:
- Reinigung des Ansaugbereichs (Filter, Sieb)
- Kontrolle der elektrischen Anschlüsse auf Korrosion
- Prüfung des Schwimmerschalters
- Testlauf vor Saisonbeginn
- Austausch defekter oder veralteter Komponenten
Besonders wichtig: Die Pumpe sollte niemals „trocken“ laufen, da dies zu Überhitzung und Beschädigung führen kann.
Es empfiehlt sich auch, eine zweite Pumpe als Reserve an Bord zu haben – insbesondere auf längeren Fahrten oder bei schlechter Wetterlage.
Rechtliche Vorschriften
In vielen Ländern – darunter auch Deutschland – schreibt die Binnenschifffahrtsordnung oder die See-Berufsgenossenschaft vor, dass bestimmte Boote und Schiffe mit einer funktionsfähigen Bilgepumpe ausgerüstet sein müssen. Bei gewerblich genutzten Booten sind auch regelmäßige Prüfungen vorgeschrieben.
Fazit
Elektrische Bilgepumpen sind unverzichtbare Sicherheitskomponenten auf jedem Boot. Sie bieten zuverlässigen Schutz vor Wassereinbruch, erleichtern die Pflege des Schiffs und können im Notfall Leben retten. Wer in Qualität, Wartung und die richtige Dimensionierung investiert, sorgt für mehr Sicherheit und Seelenfrieden auf dem Wasser.