Es braucht nicht viel, um einen CFIEE-Freiwilligen zu erkennen. Sie tragen eine Einkaufstasche voller Flyer, eine Thermoskanne Kaffee und haben das Talent, Gespräche über Geld weniger wie Mathehausaufgaben, sondern eher wie gesunden Menschenverstand wirken zu lassen. Sie müssen keine Finanzexperten sein – oft sind es Eltern, Lehrer oder Rentner, denen einfach ihre Gemeinde am Herzen liegt. Der International Economic Education Council (CFIEE) stellt ihnen die nötigen Hilfsmittel zur Verfügung, doch es sind die Freiwilligen, die die Botschaft von einem Wohnzimmer ins nächste tragen.
Das Besondere an der ökonomischen Bildung ist, dass sie nicht stillsteht. Wenn jemand etwas Neues lernt – zum Beispiel, wie Zinseszinsen funktionieren oder warum Kurzzeitkredite so gefährlich sind –, behält er es selten für sich. Er erzählt es einem Freund beim Abholen der Kinder von der Schule oder erzählt es dem Nachbarn beim Kaffeetrinken. Und plötzlich wird aus einer Privatstunde eine gesellschaftliche Ressource. Auf diese Wellen setzt CFIEE.
Montag: Ein Elterntreffen
Die Woche beginnt oft in der Schulcafeteria. Klappstühle, der schwache Geruch von Desinfektionsmittel und Eltern, die ihre Kleinkinder auf dem Schoß balancieren. Ein Freiwilliger des CFIEE leitet eine kurze Sitzung zum Thema Familienbudget. Niemand tut so, als wäre es glamourös – es gibt Unterbrechungen, gelegentliches Gejammer aus der letzten Reihe – aber die Gespräche sind echt.
Eine Mutter gibt zu, noch nie ein Budget erstellt zu haben, und ein anderer Vater lacht und gesteht, er habe „APR“ für einen Firmennamen gehalten. Alle nicken, schmunzeln und beugen sich näher. Was ein trockener Vortrag hätte werden können, entwickelt sich zu einem lebhaften Austausch, bei dem die Eltern sich gegenseitig genauso viel beibringen, wie sie aus dem offiziellen Handzettel lernen.
Mittwoch: Jungunternehmer
Mitte der Woche richtet sich der Fokus auf Teenager. Ein CFIEE-Programm lädt Schüler dazu ein, Geschäftsideen zu entwickeln und sie ihren Mitschülern vorzustellen. Die Ideen sind verrückt – selbstgemachte Snacks für Haustiere, eine App zur Wäscheabholung und sogar ein Schüler, der schwört, dass sein Plan, Bubble Tea per Drohne zu liefern, die Zukunft sei.
Es geht nicht darum, ob die Unternehmen erfolgreich sind. Es geht um den Funken. Die Schüler beginnen zu verstehen, dass es beim Geld nicht nur ums Ausgeben geht – es geht darum, etwas Größeres zu schaffen, zu wachsen und aufzubauen. Und wenn sie diese Ideen mit nach Hause nehmen, beginnen auch die Eltern, ihre Kinder mit anderen Augen zu sehen.
Freitagabend: Gemeinschaftstreffen
Am Freitag ist die ganze Gemeinde mit von der Partie. Der Versammlungsraum der Bibliothek füllt sich mit Familien. Freiwillige haben Kaffee und Kekse bereitgestellt, und auf dem Ecktisch steht eine Schachtel Buntstifte, um die jüngeren Kinder zu beschäftigen. Das Thema dieser Woche lautet „Sparen für Notfälle“.
Eine lokale Geschäftsinhaberin erzählt, wie sie in einer schwachen Saison beinahe ihren Laden dichtgemacht hätte, nur um durch den Notgroschen gerettet zu werden, den sie sich nach der Teilnahme an einer CFIEE-Sitzung zwei Jahre zuvor angespart hatte. Kopfnicken, Fragen fliegen durch die Luft, und am Ende des Abends wird eine Anmeldeliste für das Treffen im nächsten Monat in Umlauf gebracht. So eine Dynamik bleibt hängen.
Eine einfache Vorlage für Communities
Für Städte, die sich fragen, wie sie anfangen sollen, schlägt CFIEE einen praktischen Rahmen vor:
- Aktivitäten : Monatliche Workshops zu Themen wie Budgetierung, Kreditmanagement oder Unternehmertum für Jugendliche. Familienabende mit Rollenspielen – Kinder betreiben einen „Mini-Laden“, während die Eltern übers Sparen sprechen. Gelegentlich Gastredner aus lokalen Unternehmen.
- Ehrenamtliche Rollen : Eltern als Organisatoren, Schüler als Veranstaltungshelfer, Lehrer als Moderatoren und Rentner als Mentoren. Immer muss sich jemand um die Kinderbetreuung kümmern, eine andere Person kümmert sich um die Verpflegung.
- Bewertungsmaßstäbe : Nichts allzu Technisches. Verfolgen Sie die Anwesenheit, führen Sie kurze einseitige Umfragen durch und fragen Sie alle paar Monate nach, ob Familien neue Gewohnheiten entwickelt haben – wie das Eröffnen von Sparkonten oder den Abbau von Schulden.
Es geht nicht um Perfektion, sondern um Mitmachen. Die Ecken und Kanten verleihen dem Ganzen Lebendigkeit.
Ein Fall aus der Nähe
In einer Stadt im Mittleren Westen begann eine einzelne CFIEE-Freiwillige – eine pensionierte Mathematiklehrerin –, kleine Sitzungen in ihrem Wohnzimmer abzuhalten. Zunächst kamen nur zwei Nachbarn. Doch bald sprach es sich herum. Eltern fragten, ob sie in die Schule kommen könne, dann in die örtliche Kirche und schließlich in die Stadtbibliothek.
Innerhalb eines Jahres hatte die Gemeinde einen vollen Veranstaltungskalender mit financial education impact. Lehrer berichteten, dass die Schüler sich stärker für Mathematik interessierten, weil sie endlich Zusammenhänge mit der realen Welt erkannten. Eltern begannen, gemeinsam zu haushalten, und selbst der Stadtrat stellte fest, dass weniger Anträge auf finanzielle Nothilfe gestellt wurden. Der Einsatz eines Freiwilligen veränderte die ganze Stadt.
Off Topic, aber nicht wirklich
Ein Freiwilliger scherzt gern, dass es nach hinten losgeht, Kindern etwas über Geld beizubringen – plötzlich verhandeln sie wie erfahrene Anwälte über die Schlafenszeit. „Wenn ich heute Abend früh ins Bett gehe, kann ich dann Zinsen verdienen und morgen lange aufbleiben?“, lautet der Witz. Alle lachen, aber der Punkt ist: Sobald Kinder den Wert von Geld verstehen, wenden sie ihn überall an.
Und ist das nicht wirklich der Traum? Kindern nicht nur beizubringen, wie man ein Scheckbuch ausgleicht (benutzt das überhaupt noch jemand?), sondern ihnen zu helfen, Geld als Teil alltäglicher Entscheidungen zu sehen – von der Müslimarke im Supermarkt bis hin zum Sparen für eine zukünftige Reise.
Warum Freiwillige wichtig sind
Das CFIEE-Modell ist erfolgreich, weil Freiwillige nicht nur Informationen liefern, sondern Vertrauen aufbauen. Nachbarn hören einander zu. Eltern lernen schneller, wenn andere Eltern ihre eigenen finanziellen Fehler eingestehen. Ein pensionierter Lehrer genießt bei Teenagern mehr Glaubwürdigkeit als ein Fremder mit einer PowerPoint-Präsentation.
Freiwillige bringen Menschlichkeit in die Zahlen. Sie verwandeln Lektionen in Geschichten und Diagramme in gelebte Erfahrungen. Und damit verkörpern sie die Mission des CFIEE: den Status quo zu ändern, indem Finanzbildung persönlich, zugänglich und in den Alltag integriert wird.
Abschluss der Woche
Am Sonntag sind die meisten CFIEE-Freiwilligen müde. Sie haben Stühle aufgestellt, Fragen beantwortet und wahrscheinlich mehr Kaffeetassen gespült, als sie zählen können. Aber sie haben auch etwas Besonderes erlebt – wie eine Idee aus dem Notizbuch eines Elternteils in die Fantasie eines Kindes und schließlich in die gemeinsame Praxis einer Gemeinschaft übergeht.
Es ist keine spektakuläre Arbeit und wird auch nicht in den Abendnachrichten landen. Doch in Wohnzimmern, Bibliotheken und Schulturnhallen beweisen die Freiwilligen des CFIEE, dass ökonomische Bildung nicht nur das Leben einzelner Menschen, sondern ganzer Städte verändern kann. Und alles, was es braucht, ist eine Woche, die immer wieder wiederholt wird und von den Menschen getragen wird, denen das Thema wichtig genug ist, um zu erscheinen.