Wie werden Züge mit Strom versorgt?

 Die Stromversorgung von Zügen ist ein faszinierender und komplexer Prozess, der eine kontinuierliche und zuverlässige Energiequelle, sorgfältige Planung und Infrastruktur erfordert, um die elektrischen Triebfahrzeuge in Bewegung zu setzen und zu halten. Und die Belohnung unserer Maschinenentwicklung seit der Dampflokomotive ermöglichen uns heutzutage die Nutzung und Vorteile vollelektrischer Loks, die eine umweltfreundliche und effiziente, nachhaltige Zukunft im öffentlichen und Güterverkehr ermöglichen. Aber wie genau funktionieren sie?

Als elektrische Triebfahrzeuge werden jene Maschinen bezeichnet, die, nun, Züge antreiben. Das können elektrische Lokomotiven, aber auch Dinge wie Straßenbahnen sein. Sie sind wesentlich umweltfreundlicher und effizienter als ihre dieselbetriebenen Pendants. Um die Vorteile elektrischer Triebfahrzeuge zu nutzen, ist jedoch eine zuverlässige und konstante Stromversorgung erforderlich.

Oberleitungssysteme

In vielen elektrifizierten Eisenbahnsystemen wird die Stromversorgung über Oberleitungen realisiert. Diese Systeme bestehen aus stählernen oder kupfernen Leitungen, die direkt über den Gleisen aufgehängt sind und die elektrische Energie direkt an die Züge übertragen. Wie? Auf dem Dach der Züge befinden sich sogenannte Stromabnehmer, oft in Form von Schleifkontakten oder Pantografen, die die Energie so von der Oberleitung aufnehmen – für eine ständige Stromversorgung während der Fahrt. Der Strom selbst wird dann mithilfe von Sammelschienen von Marken wie RS, die als zentrale elektrische Leitung fungieren, im gesamten Zugsystem verteilt.

Stromschienen und dritte Schienen

Eine Alternative zur Oberleitung ist die Verwendung von Stromschienen oder einer sogenannten dritten Schiene. Diese sind neben oder zwischen den Gleisen angebracht und liefern so elektrische Energie. Ein spezieller Stromabnehmer, der unter dem Zug angebracht ist, nimmt sie über die Schienenstränge auf. Dieses System wird oft in U-Bahnen und Straßenbahnen verwendet, da es den Zugang wesentlich erleichtert – ohne eine Oberleitung über Kopf anbringen zu müssen. Sie stellen allerdings auch ein größeres Risiko für Mensch und Tier dar, da sie ebenerdig installiert sind, auch wenn sie im Normalfall Schutzabdeckungen tragen. Ein Kontakt mit ihnen kann schnell tödlich enden.

Batterien und Hybridantriebe

Einige modernere Züge verfügen mittlerweile über Hybridantriebe, die sowohl Elektrizität als auch andere Energiequellen nutzen. Dies ermöglicht den Betrieb der Züge in sowohl elektrifizierten als auch nicht-elektrifizierten Streckenabschnitten, in denen dann die Energie aus installierten Batterien gewonnen wird. Wie bei unseren Hybridfahrzeugen auch, werden die Batterien während des Betriebes in elektrifizierten Gebieten aufgeladen – ein cleveres System.

Stromversorgung im Bahnhof

Aber nicht nur auf den Strecken selbst, auch im Bahnhof ist die Bereitstellung von Strom und die Wichen entscheidend für den sicheren Betrieb – vor allem, da hier Kundenverkehr herrscht. Bahnhöfe sind im Normalfall mit speziellen Schienenabschnitten ausgestattet, um die Energiezufuhr während des Halts der Züge auf eine bestimmte Art und Weise zu gewährleisten, um gleichzeitig das risikofreie Ein- und Aussteigen der Fahrgäste, aber auch die Wartung der Züge zu ermöglichen.